Der Verwaltungsrat von Longarone Fiere Dolomiti analysierte kürzlich die Ergebnisse der 60. MIG – der Internationalen Messe für handwerklich gefertigtes Speiseeis und stellte fest, dass der allgemeine Verlauf und die Besucher- als auch die Ausstellerzahlen auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr geblieben sind.
Unter Berücksichtigung der großen Veränderungen, die in den letzten Jahren in der Branche und auf den traditionellen Referenzmärkten der MIG stattfanden, hält es die Messeleitung für notwendig, der Veranstaltung mit einem “MIG 2020-Projekt” neue Impulse zu geben (29. November – 2. Dezember 2020). Als Leitmotiv und Ausgangspunkt gelten weiterhin die positiven Aspekte der MIG, doch man sollte sich zudem auf neue Ideen konzentrieren, die aufkommende Trends im Bereich des handwerklich gefertigten Speiseeises und die von den Unternehmen geäußerten Bedürfnisse berücksichtigen. Im Fokus steht dabei vor allem der Handlungsbereich, der sich stärker auf benachbarte Märkte wie Deutschland, Österreich, die Niederlande, das ehemalige Jugoslawien und osteuropäische Länder wie Polen, Ungarn und die Tschechische Republik konzentriert. Es geht darum, Energie und Aktivitäten in Initiativen zu bündeln, die ausschließlich mit dem Ziel der MIG in Einklang stehen.
Die internationalen Kontakte werden nach den Erfahrungen der letzten Messe ausgebaut und neue Kontakte angebahnt, um mit gezielt zusammengestellten Delegationen die Präsenz ausländischer Käufer stärker zu fördern, dies auch unter Nutzung geeigneter Online-Plattformen. Wie bereits in den vergangenen Jahren geschehen richtet die MIG ihr Augenmerk auf die Zukunft. Um Fachbesucher einzubeziehen und zu stimulieren, werden sich zahlreiche Vorschläge auf jene Trends konzentrieren, die in den jüngsten Umfragen und Markterhebungen auf internationaler Ebene deutlich in den Vordergrund traten und die weder von den Eisdielen noch von den Zulieferbetrieben bei ihren Marketingaktionen ignoriert werden können.
Unter diesen ist der Nachhaltigkeitsfaktor nicht zu unterschätzen, auch weil viele Eisdielen in letzter Zeit zunehmend ein Entwicklungsmodell verfolgen, das mit der „Green Economy” verbunden ist. Das bedeutet, den Einsatz von Kunststoffen reduzieren, die Umweltbelastung begrenzen und der Energieeinsparung mehr Aufmerksamkeit schenken. Damit soll auch der im vergangenen März vom Europäischen Parlament beschlossene Stopp vieler Kunststoff-Einwegprodukte bis 2021 erreicht werden. Unter Berücksichtigung der Entwicklung der traditionellen Eisdiele und des Eiskonsums auch außerhalb der Saison sollen die Produktbereiche der Messe erweitert werden, mit besonderem Augenmerk auf Konditoreiwaren und Schokolade.
Auch die von den Unternehmen geäußerten Interessen, insbesondere Maschinen und Ausrüstungen, werden nicht zu kurz kommen, um die Interaktion zwischen Gelato und Restaurantbetrieben zu fördern. In Absprache mit den verschiedenen Berufsverbänden soll die Präsenz der Eishersteller, insbesondere aus Norditalien, durch die Organisation spezifischer Initiativen (Busse, organisierte Reisen usw.) erhöht werden. Das Gesamtprogramm der MIG 2020 wird in seinem Ablauf so zusammengestellt, dass die Aktivitäten und Geschäftstreffen an den Ständen nicht beeinträchtigt werden. Zu den Ländern, in denen besonders intensiv geworben wird, gehört Deutschland, wo mehrere Initiativen in Vorbereitung sind, die in Kürze gemeinsam mit den ausstellenden Unternehmen präsentiert werden.
Um die Zahlen über das Eisgewerbe, die oft aus verschiedenen Quellen stammen und sogar widersprüchliche Daten enthalten, eindeutig zu belegen, wurde Kontakt mit dem renommierten Marktforschungszentrum CGIA in Venezia–Mestre aufgenommen, um jährlich einen objektiven und zumindest für Italien zuverlässigen Bericht über die Entwicklung der Branche zu erstellen.
Der Verwaltungsrat von Longarone Fiere ist sich bewusst, dass das derzeitige Ausstellungsgelände den neuen Gegebenheiten angepasst werden muss und hat sich bereits aktiv eingebracht, um alle notwendigen Finanzierungsquellen, die im Rahmen der verschiedenen Projekte das Belluneser Gebiet betreffen, in Anspruch nehmen zu können. Dies erfolgt auch im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2026, bei denen das nahe gelegene Cortina d’Ampezzo eine wichtige Rolle spielen wird.
Dr. Gian Angelo Bellati – Präsident von Longarone Fiere Dolomiti